Radwanderwoche vom 27. August bis 1. September 2006 - ein Bericht von Paul Coir
In
diesem Jahr führte die RadWanderabteilung der DJK Westwacht Weiden
ihre 12. Radwanderwoche durch und zwar vom 27. August – 1. September
2006.
Reiseziel war in diesem Jahr das Tal der Mosel.
Unsere Radwanderwoche stand zunächst unter keinem guten Stern.
Josef Stiel und Cornel Kather mussten schon früh ihre Teilnahme an
dieser Radwanderwoche aus gesundheitlichen Gründen absagen. Am Tag unserer Abreise traf es dann Paul Frings, unseren Organisator der Tour. Auch ihn plagten gesundheitliche Probleme. Er hatte keine Startempfehlung von seinen „Tour-Ärzten“ bekommen. Dies war besonders für ihn aber auch für uns alle eine große Enttäuschung. Mit viel Liebe und großem Sachverstand hat er, wie in den Jahren zuvor, die Radwanderwoche
vorbereitet. Auch wenn er uns gut vorbereitete Tourenpläne übergab, so
vermissten wir doch oft seine Planungssicherheit und seinen geographischen Spürsinn. Herzlichen Dank für all deine Mühen, lieber Paul.
So traten in diesem Jahr am Sonntag, den 27. August 2006,
Alois Kaldenbach (zum 3.x), Heinz Müller (7x),
Peter Kremer (5x), Herbert Stiel (4x),
Günther Kriescher (11x),
Wolfgang Strauch (1x),
Leo Mainz (2x) und Paul Coir (6x)
die Reise ins schöne Tal der Mosel an. Nach einer Fahrstrecke von 180 km trafen wir gegen 11.35 Uhr an unserem Zielort in Graach ein.
Im Hotel „Zum Josefshof“ wurden wir von den Eheleuten Ehses freundlich begrüßt.
Nach der Belegung unserer Zimmer unternahmen wir eine Pkw-Fahrt zur oberhalb von Graach gelegenen Schäferei. Von hier hat man einen sehr schönen Blick ins Moseltal. Anschließend folgte eine 4,5 km
Fußwanderung über die Höhen des „Zummet“ rund um die „Graacher Schanzen“. Die Wanderstrecke war zwar auf der Wanderkarte aufgezeichnet, aber die Wegmarkierung und auch die Wegstrecke waren sehr schlecht. So machten wir einen Umweg über einen Schlammpfad und eine Wiese. Paul hatte zur Erinnerung ein größeres Muster des Schlammpfades mit nach Hause gebracht. Andere Wanderfreunde brachten Hinterlassenschaften der Kühe mit.
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Im Panoramahotel wurden wird nach der Wanderung mit einer schönen Aussicht auf die Mosel und |
Nach dem Abendessen unternahmen wir per Taxi eine Fahrt zum Straßenfest nach Rachtig. Die örtliche Musikkappelle stimmte uns auf einen schönen Abend ein. Besonders gut mundete uns der Wein. |
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Fahrradreparatur unter Peters Regencape | Unser Radtechniker Heinz bei seinem Einsatz |
Am Montag fuhren wir mit unserem Radanhänger nach Neumagen - Dhron. Hier parkten wir unseren Radanhänger und die beiden Pkw. Wir erwarteten eine schöne Fahrradtour längs des Moselufers. An diesem Tag brauchten wir nur einmal die Regenkleidung anzuziehen. Es regnete während des ganzen Tages. Günther und Wolfgang sahen mit ihren maßangepassten Regenschuhen wie Kammerjäger aus. In Erinnerung bleibt uns diese Tour wegen der „drei“ Reifenpannen (zwei Mal Herbert und ein Mal Heinz L). Aber Dank unseres Chefmechanikers Heinz hinterließen auch diese Pannen keine bleibenden Schäden. Vielmehr hat Peter in einem Quiz erraten lassen, wie das Gesamtgewicht unserer Radwandergruppe ist. Insgesamt brachten wir 707,2 kg auf die Waage. Wolfgang, unser schwerster Junge, ging als Sieger aus diesem Wettstreit hervor. Er schätzte das Gewicht auf 700 kg. | ![]() |
Siegerehrung Gewichtsraten (von links): |
Die widrigen Umstände zwangen uns entgegen der Planung schon in Klüsserath zurückzufahren. Als wir dann in Neumagen – Dhron bei unserem Radanhänger ankamen hörte der Regen auf, und die Sonne lachte, so dass wir noch kurzentschlossen die am Vormittag ausgelassene Runde über Piesport angehängt haben. Insgesamt betrug die Fahrtstrecke 38 km.
Nach dem gemeinsamen Abendessen entschwanden zum gemütlichen Teil bis auf Peter und Paul alle in die gegenüberliegende Straußwirtschaft, die wirklich sehr gemütlich und kostengünstig war.
Peter und Paul besprachen dann den für Montag (4.9.06) in Weiden festgesetzten Wokshop „Finanzen“.
Die „Maare-Mosel-Radroute“ stand am Dienstag auf unserem Tourenplan.
Auf diese Tour hatten wir uns schon alle gefreut.
Frohgelaunt radelten wir zum „Forum“ nach Bernkastel – Kues, wo der Radelbus nach Daun 11.28 Uhr abfuhr. Neben uns warteten noch viele Radfahrer/innen auf den Bus, u.a. eine größere Gruppe aus dem Sauerland. Ohne Voranmeldung hätte man wirklich keine Chance zur Mitfahrt gehabt.
Die Sonne entfaltete während der Busfahrt ihre ganze Kraft, so dass man schon leicht ins Schwitzen geraten konnte.
Kaum waren in Daun die Räder abgeladen und im WC des Alten Bahnhofs die letzten Vorbereitungen getroffen, kam der große Regen – kein Trost, dass der Wetterbericht ihn auch mit 90% vorhergesagt hatte.
Trotz des Regens bleibt diese Tour in schöner Erinnerung. Die Wegstrecke ist gut beschildert. Besonders freuten wir uns immer über das Hinweisschild „Bitte langsam fahren“. Dies war ein sicheres Zeichen für uns, dass wir eine Gefällstrecke vor uns hatten. Auf der „Nahe-Hunsrück-Mosel-Tour“ haben wir später dieses Schild schmerzlich vermisst.
Wir beabsichtigten einen Abstecher zum Pulvermaar zu unternehmen. Doch in Anbetracht einer vor uns liegenden starken Steigung des Weges vor diesem Zwischenziel nahm nur Paul diese Strapaze auf sich.
In Plein hatten wir eine Pause in einer Bäckerei, wo Herzhaftes oder Kuchen zur Wahl standen. Zur Sicherheit hatte Herbert in Plein eine neue Fahrraddecke erworben, die nun quer über seinem Rücken hing.
Es gab sehr schöne Ausblicke auf Daun und die Höhen der Eifel.
Die gut befestigte Wegstrecke führte uns über Brücken und durch Tunnel, wobei ein Tunnel 560 m lang war. Auch das liebliche Liesertal beeindruckte uns. Dreimal haben wir an diesem Tag unsere Regenkleidung angezogen. Dabei blieb es im Eifer des Gefechts nicht aus, dass auch schon einmal eine Hose falsch herum angezogen wurde. Über Schalkenmehren, Gillenfeld, Plein, Wittlich, Platten, Lieser und Bernkastel – Kues erreichten wir Graach. Um 18.15 Uhr trafen wir nach einer Fahrtenlänge von 66,5 km zwar durchnässt, aber doch mit guten Erinnerungen an diesen Tag in unserem Hotel ein. Mehrmals wurde von uns bedauert, dass Paul F. bei dieser tollen Tour nicht mit dabei war. |
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Den Abend wollten wir in „unserer“ Strausswirtschaft beenden. Doch weder dort, noch sonst irgendwo in Graach, konnten wir unseren Durst
stillen, da überall geschlossen war.
Am Mittwoch führte uns die Radtour nach Traben Trarbach. Erwähnenswert ist, dass wir erstmals 25 km ohne eine Unterbrechung durch
Regen zurücklegen konnten. Der Weg führte uns hinter Zeltingen-Rachtig über eine sehr schön gelegene Panoramastraße. Von hier hatten wir eine tolle Aussicht auf die Steillagen des Moseltales, wo die Rebstöcke wie die „Soldaten“ in Reih und Glied standen.
Im späteren Verlauf der Strecke war das Wetter wieder wechselhaft. Trotzdem schafften wir bis zum frühen Nachmittag eine Fahrtstrecke mit dem Fahrrad von 41 km.
Um 16.45 Uhr fuhren wir an diesem Tage mit dem Schiff von Bernkastel-Kues nach Minheim. Zunächst war es bewölkt. Später schien jedoch die Sonne, so dass wir uns auf das „Sonnendeck“ des Schiffes begeben
haben. Bei Wintrich wurde das Schiff in einer Schleuse zur Weiterfahrt nach Minheim angehoben.
In Minheim wurden wir schon vom Winzerehepaar Hoffmann mit einem Glas Sekt herzlich begrüßt. Hierbei erfolgte direkt die richtige Einstimmung auf die Weinprobe. Wir erfuhren, dass der„trockene Sekt“ entgegen „Brut“ der etwas lieblichere Sekt ist, dies im Gegensatz zum trockenen Wein.
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Winzerehepaar Margit und Paul Hoffmann | Herr Hoffmann (2. v.l.) führte uns durch den Weinkeller. |
Seine Informationen waren für uns sehr interessant. Viele Fragen wurden auch von uns gestellt. Auf das uns hiernach von Frau Hoffmann servierte Abendessen mit Schwenkbraten und die anschließende Weinprobe freuten wir uns schon. Wir wurden nicht enttäuscht.
Gerne werden wir diesen Abend als einen der Höhepunkte unserer diesjährigen Radwanderwoche in bleibender Erinnerung behalten.
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Einstimmung auf die Weinprobe mit dem servierten Abendessen mit Schwenkbraten | Erster Blick auf Minheim vom Schiff aus |
Vielen Dank dem Ehepaar Hoffmann für die gute Bewirtung und den schönen Abend.
Am Donnerstag erwarteten wir eine ähnlich schöne Radtour über den „Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg“ von Morbach über Neumagen-Dhron nach Graach.
Das Wetter ließ einen schönen Tag erwarten. Paul F. hatte uns ausdrücklich mit auf den Weg gegeben, bis Haag den Weg über die Landstraße zu nutzen. Ein Hinweisschild auf den Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg auf halbem Weg zwischen Morbach und Haag verleitete uns jedoch dazu, dieser Beschilderung nachzufahren. Wie wir schmerzlich erfahren mussten, war dies ein großer Fehler. Die Wegbeschreibung fehlte zum Teil oder war sehr schlecht. Allerdings fanden wir als Ersatz an einer Stelle dafür drei Hinweisschilder, die uns jeweils den Weg in eine andere Richtung vorgaben. Auch waren die Pfade in einem sehr schlechten Zustand. Besonders erschwerend kam hinzu, dass mehrmals erhebliche Steigungen zu überwinden waren. Deshalb haben wir es vorgezogen, auf Rat eines Dorfbewohners ab Haag bis Neumagen-Drohn die Landstraße zu benutzen.
Nach 57 km mit einer Vielzahl von Bergwertungen freuten wir uns auf das üppige Abendessen im Hotel, um uns danach im Ausganglook auf das Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel – Kues zu begeben.
Der illuminierte Marktbereich mit seinen herrlichen Fachwerkhäusern sowie die Big Band des Cusanus Gymnasiums sorgten für tolle Stimmung.
Im Zelt der Winzer von Alf erlebten wir einen schönen Abschluss, wobei ein einheimisches Ehepaar uns mit aktuellen News versorgte.
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Marktbereich von Bernkastel - Kues | In froher Runde im Zelt der Winzer von Alf |
Danke an Günther, der sich mit Traubensaft zufrieden gab, um uns sicher nach Hause zu fahren.
Aber auch ein Danke an Wolfgang, der unsere Fahrradtour in diesem Fahrtenbericht mit seinen Bildern in bleibender Erinnerung festhält.
Nach dem Aufladen der Räder auf unseren Radanhänger fuhren wir am Freitag mit den Pkw nach Traben-Trarbach. Von dort führte uns die Radtour nach Zell. Zunächst befuhren wir den Radweg links der Mosel. Wir hätten hier besser ein Verbotsschild beachten sollen. Dies taten wir jedoch nicht. Dafür wurden wir bestraft. Zunächst war die Wegstrecke nur sehr schlecht, bald war jedoch eine schön geteerte Straße zu erblicken.
Diese hatte nur den einen Nachteil, dass sie frisch geteert war.
Ein Straßenarbeiter verscheuchte uns (berechtigterweise) von dieser Straße.
Zum Teil mussten wir unsere Fahrräder tragen L. Als wir eine Fähre erblickten zogen wir es vor, unseren Weg auf der rechten Moselseite fortzusetzen.
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Vor dem Hotel zum grünen Kranz | Vor dem Hotel zum grünen Kranz |
Nach dem von allen bestellten schmackhaften Mittagessen in Zell, einem Teller Linsensuppe incl. großer Wurst, schwangen wir uns wohlgestärkt das letzte Mal zum Rückweg auf unsere Räder. Da wir an diesem Tag eine Fahrstrecke von 43 km zurücklegten, betrug die gesamte Radfahr - bzw. Wanderstrecke dieser Radwanderwoche ca. 250 km.
Nachdem wir unser Reisegepäck in Graach aufgeladen hatten, begaben wir uns gegen 15.30 Uhr auf die Rückfahrt nach Weiden. Dort trafen wir gegen 18.30 Uhr müde aber voller schöner Erinnerungen ein.
Für uns alle war es trotz der im Bericht aufgezeigten widrigen Umstände wieder eine schöne Radwanderwoche, an die wir gerne zurückdenken werden.
Auf Vorschläge von Paul F. zur Radwanderwoche im Jahr 2007 sind wir schon heute sehr gespannt.
Bis dann!!!! Paul Coir (mit Unterstützung von Peter u. Wolfgang)
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DJK Westwacht 05 Weiden
zuletzt geändert: 11.02.2007